Aktuelles aus dem Fachbereich > 2019 > Lebensqualität durch Zeit
Ziel des Projektes war die Sensibilisierung der Teilnehmenden für einen selbstkritischen und verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Lebenszeit und eine kritische Reflexion ihrer eigenen Lebensziele, inwieweit jede/r einzelne von uns auf Kosten der Lebenszeit anderer Menschen (quantitativ und qualitativ) lebt.
Die Teilnehmenden haben ihre persönlichen Lebensziele im Hinblick auf Zeit und Geld überarbeitet: Was ist wichtig, wenn ich arbeiten gehe: Geld oder Zufriedenheit und Spaß? und eine Formulierung eines Menschenrechts auf qualitativ gute Lebenszeit für sich formuliert.
Erabeitet wurde das Resultat anhand folgender Inhalte:
- 1. Einzelarbeit: Was bedeutet das Thema für mich? Welche Lebensziele habe ich im Hinblick auf Zeit und Geld?
- 2. Was sagt unsere Kultur zu diesem Thema? (Martin Luther: "Müßiggang ist Sünde gegen Gottes Gebot.", Benjamin Franklin: Time is money.", bis heute gilt: "Bist du busy, bist du wer!", die anderen sind Tagträumer)
- 3. Neuer Zeitgeist: "Downshifting", fahr doch mal runter, weniger ist mehr für dein Leben (weniger Stress, weniger Geld, weniger Besitz, mehr persönlicher Freiraum; siehe auch: "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry und die "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral" von Heinrich Böll)
- 4. Was bedeutet das für den einzelnen Menschen des globalen Nordens und des globalen Südens? Die Nordhalbkugel der Welt stiehlt die Zeit der Südhalbkugel durch ihren Konsum und ihre Ansprüche: Analyse von globalen Beispielen aus verschiedenen Kontinenten
- Können diese Menschen noch von Lebensqualität sprechen, wenn sie weder zur Schule gehen noch spielen können, wenn ihre Lebenserwartung auf Grund schlechter Arbeitsbedingungen wesentlich geringer ist als unsere?
- Es wurde in diesem Projekt ein Vorschlag für ein Menschenrecht auf qualitativ gute Lebenszeit entwickelt.
- Dazu ist ein Umdenken unsererseits dringend erforderlich; es werden Bezüge zu unserem Konsum und unserem Anspruchsdenken in jeglicher Richtung aufgezeigt, Beispiele herausgearbeitet, Parallelen gezogen, Schlussfolgerungen erarbeitet, Lösungsvorschläge entwickelt, und zwar auf allen Ebenen (Norden und Süden, Wirtschaft - Politik - Kultur, ich - du - wir - sie)