Aktuelles aus dem Fachbereich > 2017 > Zugang zu Bildung - Über das Glück, einen Schulweg zu haben



Zum Einstieg in das Projekt gehörte die Arbeit an der Definition, was eigentlich das Wort Bildung bedeutet (gibt es eine weltweite Legaldefinition?). Daraus leitete sich ab, warum Bildung so wichtig ist und für wen sie zugänglich sein soll: Bildung als Menschenrecht und Menschenpflicht!

Auf der Basis verschiedener Ansatzpunkte aus verschiedenen Ländern, verschiedenen Akteuren und verschiedenen Individuen sollten die Teilnehmenden Bildung als Finanz-Binder, als Machtmittel, als Entwicklungs-Motor, als persönliche und staatliche Bereicherung begreifen und eigene tragfähige Bildungskonzepte entwickeln. So konnten Macht- und Wirtschaftszusammenhänge offen gelegt werden und individuelle Handlungsoptionen erkannt werden.

Dazu war die Arbeit auf mehreren Ebenen wichtig – es müssen verschiedene Länder, und dort jeweils verschiedene Akteure betrachtet werden: Politik, Wirtschaft, Kultur, Familie, Individuum.

Dabei galt es zu bedenken, dass nicht nur Schulsysteme betrachtet werden, vielmehr analysierten die Teilnehmenden auch die dazugehörigen Infrastrukturen – so wurden z.B. die Schulwege untersucht (Entfernung, Fortbewegungsmittel, Dauer ..). Damit zeigten sich bereits gewaltige Unterschiede zwischen Nord und Süd, denn während in Ländern wie Deutschland oder USA die Kinder immer häufiger mit dem Auto zur Schule gebracht werden, haben Kinder in vielen Ländern des Südens oft mehrere Kilometer mühsamen Fußmarsch, Kletterpartien und ähnliches zu bewältigen.

Es ging also um die Gesamtbetrachtung von Bildung in ihren vielen Facetten. Wer darf, wer muss zur Schule gehen? Ist Bildung teuer, und wenn ja, für wen? Wie wird Bildung gesellschaftlich angesehen? Warum gibt es immer noch Geschlechterunterschiede bei der Bildung? Warum gibt es Unterschiede in der Anerkennung von Schulabschlüssen? Kann es ein Welt-Bildungssystem geben? Wer lernt von wem und was?

Damit wir uns nicht in Theorien verlieren, war es von entscheidender Bedeutung, dass die Teilnehmenden möglichst viel persönlichen Input gaben, aus ihrem eigenen Erlebten berichteten, dies hinterfragten, analysierten, bewerteten. In Kombination mit Informationen und Erfahrungen aus anderen Blickwinkeln (Länder, Situationen) ließen sich gemeinsam Zielrichtungen für die Zukunft ableiten, die in ganz konkreten Aktionen mündeten. Die persönliche konkrete Zukunft der Bildung nahm Gestalt an.

Durch die sehr persönliche Arbeit waren auch die Teilnehmenden sehr persönlich und damit emotional eingebunden.

Und dies konnten die Gäste auf der Projektpräsention am 02. Febrauar 2018 auch deutlich spüren und aktiv erleben. Haben auch Sie teil und finden hier>>>  mehr zur Präsentation und Zeugnisübergabe.