Mit der Tram durch Europa



Das Referat für Politische Jugendbildung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) hat Volkshochschulen zu Diskussionsveranstaltungen eingeladen, die im November und Dezember 2016 in vier deutschen Städten – Görlitz, Braunschweig, Augsburg und Bochum – stattgefunden haben.

Dabei haben Jugendliche im Alter von 16 bis 26 Jahren in historischen Straßenbahnen mit europäischen ExpertInnen wie politischen AkteurInnen, JournalistInnen oder BloggerInnen über ihre Vorstellungen von Europa und ihre Fragen zur europapolitischen Entwicklung diskutiert. Die Straßenbahn diente dabei als besonderer Gesprächsrahmen: Sie steht symbolisch für das alltägliche Zusammentreffen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen. Die jungen Erwachsenen  im Fachbereich SchulabschlussPLUS wurden von Beginn an in die Workshops eingebunden, um sich als Teil politischer Prozesse zu begreifen, die sie mitgestalten können.

Die vierte Station der jeweils zweistündigen Veranstaltungsreihe fand dann in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bochum am 16. Dezember 2016 in Bochum statt. Mit den Jugendlichen sprachen dort der Kommunalpolitiker Sebastian Pewny, die Journalistin Barbara Zabka, der Sozialwissenschaftler Arnd Becker und der Künstler Peter Segler. Moderiert wurde die Veranstaltung von Gunnar Lou Schmitt.

Beguckt man sich die jungen Menschen, die sich am Bahnsteig versammelt haben, ist das schon quer durch Europa. Wie aufregend für alle, dass dies jetzt mit der historischen Straßenbahn fortgesetzt werden wird. Alle jubeln, als diese endlich einfährt.
Für die jungen Erwachsenen schon eine besonders Erlebnis-. Politik mal als "Event". Auch die Experten sind neugierig, was da so auf sie zukommen mag, ist dies ja auch nicht ihr ständiger Alltag.
Die in den vorbereitenden Workshops zusammengesetzten Arbeitsgruppen finden schnell "ihren" Experten, den / die sie mit ihren Fragen löchern. Die Gespräche, die sich ergeben, sind von erstaunlicher Tiefe und Respekt aller, die zusammen sitzen, geprägt. Selten erlebt man die jungen Erwachsenen so konzentriert. Man merkt, dass die Experten authentisch zum Thema Europa diskutieren und die Meinung der jungen Erwachsenen ernst genommen wird. Das hat etwas mit ihrem Alltag, ihrem Leben zu tun. Und man kann ja doch was ändern!!!
Es fällt immer schwer, den Experten gehen zu lassen, aber die neuen Runden bringen wieder ganz neue Perspektiven und alle sind bis zum Ende konzentriert bei der Sache.
Da es allen schwer fällt, das Ereignis zu beenden, dauert die Fahrt letztendlich auch länger als geplant.
Und auch der Straßenbahnfahrer und der nette Begleiter, der sich um die Gruppe gut gekümmert hat, sind beeindruckt von diesen jungen Menschen und ihrer Freude am Thema und am gemeinsamen Diskutieren zum Thema Europa.

Die Veranstaltungsreihe wird aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) gefördert.