Aktuelles aus dem Fachbereich > 2015 > Kolonialismus früher und heute
Ausbeutung oder Wirtschaftsförderung?
Im Rahmen des Projektes haben sich die Teilnehmenden mit folgenden Zielen beschäftigt:
- Erlangung von Wissen über die Kolonialgeschichte der Welt global und der Bundesrepublik Deutschland im Besonderen
- Verständnis über die heutigen Beziehungen zwischen ehemaligen Kolonialmächten und deren Kolonien
- Darstellung der Gratwanderung zwischen kolonialer Ausbeutung und Wirtschaftsförderung anhand konkreter Beispiele.
Zur Auftaktveranstaltung gehörten die Vorstellung der künftigen Arbeitsweise im Projekt, insbesondere das zielgerichtete, eigenverantwortliche Arbeiten und die Verantwortlichkeiten eines Teams.
Der erste Schritt zum Thema war ein Brainstorming zum Begriff Kolonie. Die Teilnehmenden suchten nach der lateinischen Wurzel und deren Übersetzung. Schnell ergab sich eine Grob-Einteilung nach den Begriffen Kolonialmächte, Kirche, beherrschte Länder, Geschichte, Ausbeutung (Bodenschätze, Produkte, Menschen).
Daraus entwickelten die Teilnehmenden konkrete Themen wie: Deutschland als Kolonialmacht mit einem Präsentations-Schwerpunkt Kolonialwarenladen, die niederländische Kolonialzeit mit dem Fokus auf Handel und Gewürzen, das British Empire und Uganda, die Besonderheit des Landes Sierra Leone (Diamanten, Sklaven), wirtschaftliche und soziale Aspekte der Kolonien im Zeitablauf und das Interesse der Kirche an der Kolonialisierung.
Mit diesem konkreten Wissen versehen, wurde ein neuer Input gegeben, der sich mit der Gegenwart und der Zukunft beschäftigt: Heute gibt es keine Kolonien mehr, aber wie kann man das System zwischen Industrie- und „Entwicklungsländern“ heute nennen; ist es eine neue Form von Kolonialismus oder ist es echte wirtschaftliche Zusammenarbeit? Welche Handlungsmöglichkeiten und welchen Einfluss haben wir als Individuum?
Der 26. Juni 2015 war dann ein ganz besonderer Tag in der VHS Bochum, im Fachbereich SchulabschlussPLUS an der Baarestraße in Bochum.
Es gab die Abschlusspräsentation, die eingestimmt wurde durch Bühnendarbietungen: Eine Gruppe von „Kolonialisten“ bot die Kolonialgeschichte der europäischen Länder in der Form „Realität und Traum“ dar. Dabei ging es um die Gegenüberstellung der geschichtlichen Realität mit einer Vision, wie die Kontaktaufnahme damals auch hätte sein können. Fokus lag dabei auf den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den jeweiligen beiden Länder
Nach diesem Auftakt folgte die Eröffnung des Ausstellungs- und Mitmach-Raumes. Hier wurden in unterschiedlichsten Formen einzelne Teil-Themen dargeboten.
Es reichte von sinnlichen Gewürz-Erfahrungen aus den alten Kolonien über Einkaufsmöglichkeiten im alten Kolonialwarenladen zu knallharten Zahlen und Fakten im Kolonialgeschäft früher und heute.
Alle Gruppen haben dazu passende kleine Stärkungen angeboten, so z.B. kolonialer Kaffee.