Aktuelles aus dem Fachbereich > 2015 > Gewalt ist keine Lösung

 

Auf dem Weg zu Frieden und menschlicher Sicherheit

Ziel des Projektes war es zum einen, „Gewalt“ in seinen vielfältigen Erscheinungsformen zu erfassen.  Zum anderen sollten dann Maßnahmen gegen Krieg und Gewalt und damit Wege zum Frieden gefunden werden.

Ausgangspunkt war das Sehen. WO überall sehen wir Gewalt und Krieg? Das ist nicht nur der Nahost-Konflikt, das sind nicht nur die Gewalttaten des IS. Gewalt und Un-Frieden finden sich schon in kleinen menschlichen Einheiten; in der Familie, in Jugendgruppen, zwischen Mann und Frau … Hier ging es also erst einmal um eine Bestandsaufnahme und eine Eingruppierung in verschiedene Stufen: Frieden, Unfrieden, Bedrohung, Konflikt, Gewalt, Krieg.

Die zweite Stufe war das Urteilen. Die Ergebnisse der ersten Stufe wurden beurteilt. Die Kernfrage hier war die Frage nach dem WARUM. Warum entstehen diese verschiedenen Formen von Gewalt? Welche strukturellen Bedingungen müssen gegeben sein, damit Gewaltideen überhaupt auf einen fruchtbaren Boden fallen können?

Die dritte Phase war das Handeln. Ziel ist es, Gewalt zu überwinden, und hier wurde das WIE überlegt. Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um Krieg und Gewalt zu überwinden?

* Wie können Gerechtigkeit, Wahrheit und Mut ihren Platz finden?

* Wie könnte eine Friedensordnung aussehen?

* Wann ist Einmischung des einen wichtiger als Souveränität des anderen?

* Welche Wege der Zivilen Konfliktbearbeitung können wir gehen?

Es wurde herausgearbeitet, dass wir als Individuum stark betroffen sind von Mobbing (soziale Gewalt), häuslicher Gewalt, dass wir viel mitbekommen über Hooligans und Gangs und über Terrorismus und Attentate.
Die Teilnehmenden gründeten ein World Café "Hey du Opfer": Tische zu Gewalt in verschiedenen persönlichen Umfeldern (Jugend, Häuslich, „Andere“).

Daraus ergab sich die Erkenntnis, dass wir alle die Verantwortung tragen, uns einzumischen. Handlungsmöglichkeiten für jede/n Einzelnen konnten entwickelt werden. An diesen werden die Teilnehmenden auch weiter arbeiten, der Weg zum Frieden ist noch nicht beendet.

Zur Abschlusspräsentation am  26. Juni 2015 kamen viele geladene Gäste in die VHS Bochum an der  Baarestraße.

Zu Beginn gab es in Form eines Improvisationstheaters einen  Einblick in die Praxis von „Herr Hermes“; eine Aufführung, die sich um eine Form der Gewalt, nämlich das Mobbing, drehte. Auf der Bühne war der Gruppenraum von „Herr Hermes“ zu sehen. Er, selbst ein ehemaliges Mobbing-Opfer, hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit anderen Betroffenen eine Form von Selbsthilfegruppe zu gründen. Auf der Bühne erschienen nach und nach fünf weitere „Opfer“ unterschiedlichster Mobbing-Formen und berichteten mehr als eindrucksvoll von ihren Geschichten. Tenor der Gruppe war dabei: Jede/r von uns kann ganz leicht Opfer werden; aber nur, wenn wir alle es zulassen!

Den Abschluss der Darbietung bildete eine Menschenkette gegen Mobbing, der sich spontan angeschlossen wurde.

Und an den Ständen zum Anschauen und Mitmachen wurden die leider viel zu vielfältigsten Formen der Gewalt gezeigt: vom schon benannten Mobbing über häusliche Gewalt, Gewalt an Frauen, Gewalt im Fußball-Stadion durch Hooligans zu Krieg und Waffengewalt.

In den Diskussionen an den Ständen sind immer wieder ähnliche Begriffe gefallen: Ausbeutung, Globalisierung, Waffengewalt, Fairer Handel.

Alle Gruppen haben dazu passende kleine Stärkungen angeboten, hier die traditionsreiche Stadion-Bratwurst und „Waffeln statt Waffen“.

Hier >>> gibts Eindrücke der Präsentation zum anschauen!!!!